wenn das spiel zur krankheit wird

wenn das spiel zur krankheit wird

03/10/2019
wenn das spiel zur krankheit wird

Die Internationale Klassifikation der Krankheiten behält sich den Code F63.0 für die Spielsucht vor. Als gesunde Gewohnheit, soweit gelegentlich angewandt, wird das Spiel dann pathologisch, wenn es auf dauerhafte Weise wiederholt und im Ärger über soziale Konsequenzen wie etwa die der Verarmung sowie der Bloßstellung der familiären Verhältnisse weitergeführt wird. Das Problem kann auf zufällige Weise auftreten: das Individuum spielt über mehrere Tage hinweg ununterbrochen und vergisst dabei alles andere. 

Die Person stürzt sich dadurch meist in tiefe Schulden, fängt an zu lügen und gerät mit dem Gesetz in Konflikt um Geld zu bekommen bzw. der Tilgung seiner Schulden auszuweichen. Es besteht ein intensives Verlangen zu spielen, welches nur schwer kontrollierbar ist.
Es wird angegeben, dass etwa 1 bis 4% der Bevölkerung von der Spielsucht betroffen sind. Frauen stellen 30% dieser Gruppe dar. Mit Zunahme der Casinos und Bingos wird wahrscheinlich auch die Anzahl der potenziellen Spieler zunehmen.
Ein der Charakteristiken eines süchtigen Spielers drückt sich durch seine Impulsivität aus. Mit anderen Worten handelt er, wenn er etwas bestimmtes vorhat, ohne vorher zu planen bzw. die Folgen abzuwägen.
In einer von Dr. Hermano Tavares im Psychiatrischen Institut der Medizinischen Fakultät der Universität São Paulo durchgeführten Studie gibt er bekannt, dass Frauen schneller in Abhängigkeit des Spieles geraten als Männer.
Das Individuum beginnt als „Gelegenheitsspieler“, indem es sporadisch mit Freunden am Spiel teilnimmt. Später wird es dann zum „potenziellen Spieler“, indem es die Spiellokale allein aufsucht und sich diese Art von Zeitvertreib zu seiner beliebtesten Freizeitbeschäftigung gestaltet. Schließlich nimmt das Spiel sein völlig Leben ein. Darin dreht sich nun alles um das Spiel. Dies führt inklusive auch dazu, dass es sich nun fast nur noch mit anderen Spielern abgibt. Wenn es dann gelegentlich am Spiel verhindert sein sollte, leidet es an einer Art von Enthaltsamkeitsstörungen: es wird nervös, unruhig und irritiert.
Deshalb ist fundamental, dass die Person bzw. die Familie achtsam ist, wenn der Gelegenheitsspieler zu einem potenziellen Gesellschaftsspieler werden sollte. In dieser Phase ist es mit Unterstützung der Familie und den Freunden noch möglich alternative Freizeitbeschäftigungen zu finden und gesündere Gewohnheiten zu fördern. Später, wenn sich das Individuum bereits zu einem potenziellen Spieler gestaltet hat und sein Leben bereits völlig um das Spiel herum aufgebaut ist, kann nur noch eine Behandlung hilfreich sein.
Diese Behandlung wird mittels einer Psychotherapie durchgeführt. Eine der Therapien, die in solchen Fällen immer häufiger eingesetzt werden, ist die kognitive Verhaltenstherapie, welche an die zwischenmenschliche Therapie angegliedert ist. Dabei wird versucht dem Patienten dabei zu helfen sich neue Freizeitbeschäftigungen anzueignen sowie seine zwischenmenschlichen Beziehungen zu überprüfen um auf diese Weise zu versuchen mehr Freude an ihnen zu finden. Manchmal werden im Zusammenspiel mit der Psychotherapie auch Medikamente eingesetzt. Dabei handelt es sich meist um Antidepressivas. Das wird dadurch begründet, dass die Spielsucht mit einer leichten Depression in Verbindung steht. Es gibt Fälle, in denen sie sich einer obsessiven impulsiven Störung anschließt, wenn sie gewöhnlich als impulsives Spiel bezeichnet wird.
Sowohl des Spieles als auch des Alkohols sollte sich mit Bewusstsein über die sich darin verborgenen Gefahren bedient werden. Deshalb sollten wir uns ihnen mit Vorsicht nähern. Beobachten wir also, wie unsere Familienangehörigen und Freunde mit dem Akt des Spieles umgehen. Sollte sich dieser als regelmäßig und wiederholbar gestalten, ist Vorsicht geboten!

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